Oberbaumbrücke
Die Oberbaumbrücke zeigt in für Berlin einzigartiger Form die Entflechtung von Straßen-, Schienen- und Fußgängerverkehr – und das bereits vor 120 Jahren. Im Jahr 1893 wurde der Auftrag zum Bau einer die Spree überquerenden Eisenbahnbrücke erteilt. Gleichzeitig entstanden Pläne für einen Ersatzbau der alten hölzernen Straßenbrücke. Ein „Besonderes Städtisches Brückenbaubüro“ erstellte die Pläne für eine Brücke, die die frühere Torfunktion des „Oberbaums“ zum Ausdruck bringen sollte. Man einigte sich auf die Errichtung einer kombinierten Eisenbahn-/Straßenbrücke. Zwischen 1894 und 1896 entstand ein neugotisches Bauwerk, das die Holzbrücke ersetzte und auf der oberen Ebene die 1902 in Betrieb genommenen Hochbahngleise der ersten Berliner U-Bahnlinie über die Spree führt. Unter dem Bahnviadukt befindet sich ein geschützter Fußgängerüberweg nach Art eines mittelalterlichen Kreuzganges.