Tauentzienstraße / Europacenter

Auf dem Gelände des heutigen Europa-Centers befand sich seit 1916 das berühmte Romanische Café – unter anderem ein Treffpunkt von Schriftstellern, Malern und Theaterleuten. Nach einem Angriff britischer Bomber am 21. November 1943 lag das Haus in Trümmern. Nach dem Ende des Krieges wurde das Gelände fast zwei Jahrzehnte lang nur provisorisch genutzt für volksnahe Unterhaltung wie Catch-Veranstaltungen, Wander-Zirkusse und sogar Erotik-Kinos.

Bald nach der Teilung der Stadt 1961 und der Einweihung der neuen Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche waren weitere Neubauten politisch erwünscht und wurden finanziell gefördert – als Symbole für den Lebenswillen und die Leistungsfähigkeit West-Berlins. Als Bauherr für das Europa-Center fand sich der Berliner Investor Karl Heinz Pepper. Er ließ ein Einkaufszentrum nach amerikanischem Vorbild planen und errichten – damals einzigartig in ganz Deutschland durch seine Verbindung von Handel, Büroflächen und Unterhaltungsangeboten. Und vielleicht schuf Pepper damit den Urtyp für viele weitere Shoppingcenter in Berlin.