Ernst-Reuter-Platz / Hardenbergstraße
Gehen Sie auf Zeitreise zum Knie! Man mag glauben, dass es sich hierbei um einen Schreibfehler handelt. Es ist aber tatsächlich so, dass der Platz wegen seiner leicht abknickenden Hauptstraßen „Knie“ genannt wurde und erst nach dem 2. Weltkrieg nach Ernst Reuter umbenannt wurde.
Der weitläufige Platz wird dominiert vom Kreisverkehr mit der großen Mittelinsel, die durch Fußgängertunnel erreichbar ist. Aber wer macht das schon? Und so ist die Anlage mit Springbrunnen allenfalls im Hochsommer etwas belebt. Der Platz gilt neben dem nahegelegenen Hansaviertel als eines der prägnantesten Beispiele des Städtebaus der Nachkriegsmoderne und der sog. „Autogerechten Stadt“ im damaligen West-Berlin. Wer etwas genauer hinschaut, erkennt hinter all dem tosenden Verkehr, wie hochklassig gestaltet viele der Gebäude am Platz sind.
Erwähnt sei hier exemplarisch das 1960-1962 erbaute IBM-Haus des Architekten Rolf Gutbrod. Hier befand sich ebenerdig in einem transparenten Showroom ein IBM-Großrechner, der von Herren im weißen Kittel bedient wurde, als man den Bedarf an Computern weltweit noch auf wenige Exemplare einschätzte.