Kolonnenstraße

Eine Geschichte von Trassen und Straßen. Die Kolonnenstraße ist vom Bahnhof, von der Brücke und damit der Verkehrsgeschichte Berlins geprägt. Kein Stein blieb hier auf dem anderen. Wo heute ein türkischer Obst- und Gemüsehändler steht, befand sich früher die Bahnhofshalle mit spitzem Turmdach. Schräg gegenüber wurde Marlene Dietrich geboren.

1881 wurde der spätere Bahnhof Kolonnenstraße mit einfachem Seitenbahnsteig an der Ringbahnstrecke eröffnet. Der erste Name war Bahnhof Schöneberg, da der heutige Bahnhof Schöneberg an der Dominicusstraße noch nicht existierte. Trotz des Betriebs als Ringbahn bedienten die Züge weiterhin den Potsdamer Bahnhof in der Innenstadt. Die dabei zwischen dem Fernbahnhof und der eigentlichen Ringbahn zurückgelegte Strecke erhielt die Bezeichnung Südringspitzkehre.

Der Verkehr auf der gesamten Strecke nahm zu, sodass die Wannseebahn errichtet werden musste und der Bahnhof an Bedeutung gewann. Er erhielt einen Mittelbahnsteig sowie ein verklinkertes Empfangsgebäude mit polygonalem Aufsatz und Dachhelm an der Brücke Sedanstraße, wie im Motiv zu sehen. 1932 wurde er in Bahnhof Kolonnenstraße umbenannt. Heute heißt er Bahnhof Julius-Leber-Brücke.

Im Kiez von Marlene Dietrich dominieren nun ein Bio-Laden und der Gemüsestand an historischer Stelle.

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