Mehringplatz

Wie viele Brüche verträgt eine Stadt? Der heutige Mehringplatz war bis 1945 nach der Schlacht von Waterloo benannt und gleich auch heute einem Schlachtfeld.

Kreisrund bildete der Mehringplatz das Tor zur Berliner Innenstadt. Hier beginnt die berühmte, kilometerlange Friedrichstraße, der viele Motive unter dem Menüpunkt „Mitte“ gewidmet sind. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Platz als „total zerstört“ eingestuft. In der völligen Zerstörung sahen Stadtplaner und Architekten wie Hans Sharoun auch Chancen zu völlig neuen Entwicklungen. Die Gestaltung des sozialen Lebensraumes als eine „bewohnbare Stadtlandschaft“ und „parkähnliche Grünlandschaft, in die sich die zum Block vereinten Wohnzellen hineinlagern“ war erklärtes Programm.

Hiervon blieb wenig, denn die stadtplanerischen Vorgaben änderten sich.  Der Platz sollte nun ein verdichtetes Wohngebiet im Rahmen der knappen Möglichkeiten des Sozialen Wohnungsbaus werden. Zur Abschirmung gegen die damals geplante Südtangente war die Randbebauung wie auch am Kotti besonders hoch ausgeführt. Bis heute umschließen zwei konzentrische Ringe von Wohngebäuden nahezu hermetisch die Ödnis der auf dem Platz befindlichen Dauerbaustelle.

Wie weit die Einstufung als „zerstört“ trotz aller Bauplanungen bis heute gilt, muss jeder selbst entscheiden.