Anhalter Bahnhof / Norden
Der Anhalter Bahnhof wurde als Kopfbahnhof direkt vor den Toren der Berliner Zollmauer angelegt. Heute erinnern nur noch die Portalruine an den einst weithin berühmten Bahnhof. Vor dem Ersten Weltkrieg war der Anhalter Bahnhof der wichtigste Fernbahnhof für die Eisenbahnverbindungen nach Österreich-Ungarn, Italien und Frankreich.
Ab Juni 1942 erfolgten Judendeportationen auch vom Anhalter Personenbahnhof. Es handelte sich hierbei um sogenannte „Alterstransporte“, mit denen Berliner Juden in das KZ Theresienstadt gebracht wurden. Insgesamt wurden von hier in 116 Zügen über 9600 Menschen deportiert. Weitere Deportationen erfolgten vom Bahnhof Grunewald und vom Güterbahnhof Moabit. Zu letzterem finden Sie unter dem Menüpunkt „Deportation“ vier Motive, mit denen Gruss aus Berlin ein sehr engagiertes Moabiter Projekt unterstützt, das sich der Aufarbeitung diese Thema widmet.
Nachdem das Bahnhofsgebäude 1945 durch Bombenangriffe schwer beschädigt worden und ausgebrannt war, wurde es notdürftig betriebsfähig gemacht. Die Hallenwände standen noch und wurden sogar als wiederaufbaufähig eingestuft. Nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich der Anhalter Bahnhof jedoch nun im Westteil Berlin. Der Zugverkehr beschränkte sich aus politischen Gründen auf wenige Fern- und Personenzüge in die Sowjetische Besatzungszone und spätere DDR. Die Bedeutung des Anhalter Bahnhofs nahm stetig ab.
Vom Bahhof steht heute nur noch ein kleiner Teil der Eingangshalle. Die Dimensionen des echten Bahnhofes entstehen in den Motiven wieder neu. Auch das Leben auf dem Bahnhofsvorplatz wird im heute nahezu leblosen Umfeld wieder sichtbar. Eine Belebung des Areals geht vom Askanischen Platz aus. Hier bezog 2009 der Verlag des Tagesspiegel mit seinen Töchterblättern zitty und Zweite Hand neue Räume, aus denen auch der Blick Richtung Süden fotografiert wurde, wofür sich Gruss aus Berlin herzlich bedankt.