Ausstellung zum 60. Jahrestag des Mauerbaus geht auf Tour
60 Jahre nach dem Bau der Berliner Mauer erinnert das Deutschland Archiv der Bundeszentrale für politische Bildung mit einer Open-Air-Ausstellung. Nachdem die Ausstellung rund 25.000 Besucher am Potsdamer Platz an das Bauwerk erinnerte, das über 28 Jahre lang die Stadt teilte, touren die Motive nun nach Hof/Bayern und ins deutsch-deutsche Museum Mödlareuth.
Die viel beachtete Ausstellung “Die Mauer. Sie steht wieder!” von 2019 in der Humboldt-Universität wurde hierbei erweitert. Gezeigt werden 40 Bildmontagen aus historischen Aufnahmen und aus aktuellen Fotos derselben Orte. Quelle der erweiterten Ausstellung sind die einzigartigen Aufnahmen des Kartografen Hagen Koch, der 1988 im Auftrag des DDR-Regimes minutiös die innerstädtische Mauer dokumentierte. Fotografiert wurde damals aus ca. sieben Meter Höhe direkt vom Todesstreifen aus. Für die Überblendungen mit der Situation der Gegenwart wurden die Bilder mit Drohnen-Fotos des Fotografen Thomas Rosenthal kombiniert.
Dazu hat sich der Berliner Fotograf und Designer Alexander Kupsch (Gruß aus Berlin) auf eine Spurensuche entlang des Verlaufs der ehemaligen Grenze begeben. Im Neuköllner Kiez hat er an der Bezirksgrenze zu Treptow die Geschichte einer – scheinbar unspektakulären – Kreuzung nachgestellt und in einer aufwändigen VR-Animation zum Leben erweckt. Virtuelle Realität und Originalbilder verschiedener Bildarchive verschmelzen miteinander. Der Film stellt anschaulich und scheinbar real die vielfältigen Fluchtversuche durch Tunnel und mithilfe gepanzerter Fahrzeuge nach.
Bildergalerie 1 – der Todesstreifen von oben
Viele Menschen sprechen heute, nach mehr als 30 Jahren, in einer wiedervereinten Stadt, von einer „Mauer in den Köpfen“ der Ost- und Westdeutschen: Eine unsichtbare Mauer trenne die Menschen bis heute. Manche meinen sogar, das Trennende sei heute stärker als zu der Zeit, als die Mauer noch stand. Doch was wäre, wenn die Mauer plötzlich wieder da wäre?
Virtual Reality Animation
Stellen Sie sich vor, die Mauer würde neu errichtet. Was würde das für Ihr Leben und Ihren Alltag bedeuten? Alexander Kupsch ist dieser Frage nachgegangen, hat alltägliche Szenen im heutigen Berlin aufgespürt und konfrontiert die Betrachterinnen und Betrachter mit der Mauer, die scheinbar wieder existiert.