Albrechtstraße / Kuhligkshofstraße

Steglitz

Das heutige Grundstück des Steglitzer Kreisels war früher der südliche Teil des Gutsdorfes Stegelitz, das sich bis zum Bau der ersten gepflasterten Straße Preußens 1792 in einer abgelegenen Randlage befand. Seitdem ist die Geschichte des Platzes eine Geschichte des Berliner Straßenverkehrs. Eines der wenigen Relikte ist die 1871 gepflanzte Eiche an der hinter dem Steglitzer Kreisel liegenden Albrechtstraße, die heute noch steht.

Im Zuge völlig neuer Verkehrsplanungen, dem Bau der Stadtautobahn und den wirtschaftlichen Interessen des Bezirkes Steglitz wurden ab 1967 fast alle Altbauten abgerissen. Mit dem Bau des Kreisels wurde im Jahr 1968 begonnen. Der Umbau des gesamten Gebietes hatte weitreichende Folgen: Der Steglitzer Kreisel wurde auf dem Block der ehemaligen Grundstücke Schloßstraße, der Albrechtstraße, der Kuhligkshofstraße und der Birkbuschstraße errichtet, abzüglich eines südlichen Teilbereichs, auf dem die Stadtautobahn gebaut wurde. Die Albrechtstraße und die Kuhligkshofstraße wurden verbreitert und verschwenkt, sodass Platz für eine Vergrößerung des Hermann-Ehlers-Platzes bzw. die Autobahn entstand.

Die Bauarbeiten wurden jedoch 1974 wegen zahlreicher finazieller und rechtlicher Probleme wieder eingestellt. Nachdem zwischenzeitlich bereits über eine Sprengung der Bauruine nachgedacht worden war, wurde das Gebäude im Jahr 1977 versteigert. Der Investor stellte das Gebäude 1980 fertig, das ihm selbst (Sockelgeschosse) und auch dem Land Berlin (Turm) gehörte. Da nach Fertigstellung des Hochhauses kein Mieter für die Büros gefunden werden konnte, zog schließlich das Bezirksamt Steglitz dort ein. Doch auch dies hatte keinen dauerhaften Bestand, da das Gebäude „asbestverseucht“ ist. Es bleibt also abzuwarten, wie es mit dem Steglitzer Kreisel weitergehen wird, der – wenn man so will – die älteste Baustelle Berlins ist.