Nollendorfplatz

Der Nollendorfplatz wurde um 1860 nach den Vorstellungen des als Landschaftsarchitekt bekannten Peter Josef Lenné angelegt und gehört zum sogenannten „Generalszug“, der sich vom Wittenbergplatz bis nach Kreuzberg erstreckt. Der Platz war typisch für die städtischen Schmuckplätze der Zeit: Eine kreisrunde Rasenfläche, zum Teil mit Blumen bepflanzt und von Baumreihen umgeben.

Der 1902 fertiggestellte Hochbahnhof prägt heute den Platz und teilt ihn in eine Nord- und Südhäfte. Vom Schmuckplatz ist somit nur noch wenig zu spüren. Die Quellen zur Akzeptanz der Hochbahn durch die Berliner sind sehr unterschiedlich. Während viele voller Stolz die bahnbrechende technische Neuerung begrüßten, protestierten am Nollendorfplatz die Anwohner gegen Lärmbelästigung und ungünstige Lichtverhältnisse. Auch hieraus resultierte die in Richtung Westen abgesenkte Bahntrasse – erst sie machte die Hochbahn zur U-Bahn.

Der Bahnhof wurde im 2. Weltkrieg stark beschädigt und verlor seine markante Kuppel, die erst 1999 in vereinfachter Form wieder aufgebaut wurde. Der Platz wurde in den 1970er Jahren verkehrsgerecht zugunsten der Kleist- und der Bülowstraße ausgebaut, die als Durchgangsstraßen Charlottenburg und Kreuzberg verbinden.