Belgrad / Michaelgasse

„Als Le Corbusier über Belgrad sagte, dass Belgrad die hässlichste Stadt am schönsten Ort sei, da dachte er an die Auswirkungen der Jahrhunderte langen Zerstörungen. Diejenigen, die heute diese Stadt lieben und kennen, kennen sie nicht aufgrund dessen was sie in ihr gesehen oder angefasst haben. Ihr größter und vielleicht schönster Teil ist derjenige, der spurlos verschwunden ist und den wir nie wieder sehen, fotografieren oder anfassen werden“. So schreibt der 2009 verstorbene serbische Schriftsteller Milorad Pavic sehr treffend – und wer sich etwas Zeit nimmt beim Spaziergang durch die Stadt, spürt die zahlreichen Brüche im Straßenbild. Belgrad wurde in beiden Weltkriegen zerstört und 1999 durch die Nato bombardiert. Die Spuren finden sich heute in den Hauptstraßen wie Terazie, aber auch beim Blick vom Kalemegdan über die Savemündung und natürlich in Novi Beograd mit seiner imposanten Betonarchitektur.